Shenzhen – Hallo echtes China

Wie in meinem Beitrag zu Hong Kong schon beschrieben, wollten wir zumindest mal einen Blick ins richtige China werfen und nicht nur den „Außenposten“ Hong Kong sehen.

Kurze Erklärung zum Visa in China:

Wer einreisen möchte muss bereits im Voraus ein Visa einholen, dafür muss so ziemlich alles angegeben werden. Flug der Einreise, Flug der Ausreise, sämtliche Unterkünfte in dieser Zeit mit Bestätigung der Buchungen usw. Das macht es nicht gerade leicht als Backpacker mal eben nach China zu kommen, außer ihr befindet euch bereits in China, dank Hong Kong. Touristen mit einem Visa für Hong Kong, haben die Möglichkeit ohne viel Papierkram für 5 Tage in ausgewählte Städte in China zu reisen, eine davon ist Shenzhen und liegt nur 60 Minuten von Hong Kong entfernt.

Wir haben also beschlossen mit dem Zug bis an die Grenze zur Stadt Lo Wu zu fahren und von dort unser Glück zu versuchen. Die Fahrt ging gefühlt sehr schnell, es ist quasi die U-Bahn, welche aus dem Stadtzentrum von Hong Kong direkt bis dorthin fährt. Also extrem einfach, selbst für Touristen.

Angekommen in Lo Wu gingen wir direkt zum Immigration Office, dieses befindet sich unmittelbar im Bahnhof Lo Wu, da dieser so gesehen auch der Grenzübergang ist. Wir füllten das benötigte Formular aus, legten alles notwendige dabei und zogen eine Nummer. Wir wurden aufgerufen, gaben den ganzen Kram inkl. unserer Pässe ab und rückten einen Schalter weiter zum bezahlen.

Das Visa für 5 Tage kostet umgerechnet 22 EUR, das nahmen wir aber in kauf. Dann hieß es weiter warten bis wir erneut aufgerufen wurden. Nach knapp 40 Minuten war es dann so weit, unsere Nummern erschienen wieder auf dem Display. Wir gingen nacheinander nach vorne, der Beamte glich noch einmal alles ab und überreichte uns unsere Pässe und siehe da, wir haben ein Visa bekommen.

Anschließend gingen wir runter zum Übergangsbereich, dort mussten wir noch eine Arrival-Card ausfüllen und uns zur Prüfung erneut anstellen, als wir dran waren schaute sich der Beamte alles genau an und stellte mir noch ein paar Fragen, was ich in China wollte und wohin ich wollte usw. kurz danach bekam ich meinen Stempel zur Einreise und durfte weiter. Bei Annie das gleiche Spiel, mit der Ausnahme das Annie ca. 10 mal gefragt wurde warum sie nur einen Tag bleiben wollte und wo sie denn übernachten wolle. Ich schaute mir das Ganze an und musste mir ein wenig das Lachen verkneifen. Ihr solltet wissen das wir beide uns schon einen Spaß daraus machen, weil Annie bei der Ein- oder Ausreise immer irgendwelche Probleme hat und wir es schon gelassen nehmen. In Laos waren es vergessene Akkus im Gepäck, in Vietnam war wohl der Name auf dem Visa sowohl bei der Einreise als auch bei der Ausreise zu lang und Sie wurde gebeten zur Überprüfung mit zu kommen und in China halt der etwas längere Fragenkatalog. Letztendlich sind wir aber durchgekommen und waren nun endlich in China-China und nicht mehr in Hong Kong-China  😆

Als erstes gingen wir mal wieder in eine Mall, die große Attraktion in Shenzhen ist eine Mall die aus knapp 200 kleinen Geschäften besteht, die einfach alles verkaufen. Hauptsächlich gefälschte Sachen, aber auch eigene Marken. Aber von Klamotten über Elektroartikel bis hin zu Spielsachen war alles vorhanden. Dazu diverse Verkäufer die einen unbedingt in ihren Laden bekommen wollten und „Schlepper“ die immer fragten was man denn sucht und Sie wüssten ja wo es alles gab.

Nach einer Runde in der Mall, machten wir uns auf die Suche nach einem Geldautomaten, da wir nur Hong Kong Dollar bei uns hatten, aber keine chinesischen Yuan. Und dann begann etwas unser Pech, wir probierten diverse Banken aus, doch alle hatten ein Problem mit unseren Karten, wir suchten uns dumm und dämlich, aber nichts funktionierte. Die eine Bank akzeptierte unsere Karte nicht, die andere konnten wir nicht auf englisch umstellen und wieder eine andere brach die Aktion mit einem Fehler ab. Schon fast am verzweifeln fiel uns ein, dass wir einen Mindestbetrag abheben müssen, da unsere Visa sonst streikt. Wir haben also einfach falsch umgerechnet und in Yuan nicht den benötigten Betrag erreicht, so haben wir dann nach über einer Stunde doch noch Geld bekommen.

Da wir recht früh los sind, haben wir dann erst einmal etwas gegessen und sind noch etwas durch die Stadt gelaufen. Shenzhen ist jedoch nicht gerade klein und größere Strecken konnten wir nicht mehr auf uns nehmen, da wir Abends wieder zurück mussten nach Hong Kong. Letztendlich sind wir noch einmal in die Mall zurück und haben uns jeweils ein paar AirPod Kopfhörer von „Apple“ gekauft zu einem sehr günstigen Preis. Im Anschluss machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof, da wir erneut über die Grenze mussten und diesmal ein neues Visa für Hong Kong brauchten. Also erneut die Arrival-Card für Hong Kong ausgefüllt und wieder über die Grenze, unser Glück das sonst keine großartigen Dokumente für Hong Kong benötigt werden, es ging also wesentlich schneller. Unser Zug stand schon am Gleis und wir setzten uns schon einmal rein, die Rückfahrt verging genau so schnell wie auf dem Hinweg.


Insgesamt hätten wir natürlich nicht gedacht das Visa, Geld bekommen usw. so viel Zeit in Anspruch nimmt, wir hätten gerne mehr gesehen von der Stadt. Als weiteres Problem kam hinzu das wir beide kein Internet hatten, wir hatten jeweils eine SIM-Karte von China Mobile, jedoch halt die Version für Hong Kong und diese funktioniert leider nicht im „richtigen“ China. Fürs nächste mal wissen wir all das und es wird einfacher für uns. Und ein nächstes mal wird es definitiv geben, wir wollen unbedingt auch den Rest von China erkunden, auch wenn es erst bei einer anderen Reise so weit sein wird.

Jetzt geht es erst einmal nach Südkorea und da wir immer günstige Flüge buchen, müssen wir schon um 5 Uhr Morgens am Flughafen sein.

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